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Olivenöl Awards - Auszeichnungen für bestes Olivenöl

Olivenöl ist mehr als nur ein leckeres Nahrungsmittel. Olivenöl ist eine ganze Philosophie, mit der sich viele Feinschmecker*innen sowie Expert*innen befassen. Das “flüssige Gold” gibt es nicht nur in verschiedenen Qualitätsstufen, sondern auch in etlichen Variationen, aus den verschiedensten Ländern und Olivensorten. Da verliert man als Verbraucher*in, auch mit den besten Tipps zum Kauf von Olivenöl, leicht den Überblick. 

Weil Olivenöl bei so vielen Menschen eine große Begeisterung auslöst, und es rundum ein spannendes Thema ist, gibt es Fachleute, die sich im Rahmen von Wettbewerben mit Olivenöl befassen. Die Olivenöl Awards, bei denen Erzeuger*innen ihr Olivenöl einreichen können, bewerten die verschiedenen Olivenöle. Wie das abläuft und welche Aussagekraft hinter den Olivenöl Awards steckt, erfährst du in diesem Beitrag. 

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Wenn du auf der Suche bist nach prämierten Olivenölen und Testsiegern, dann schau in unserem Beitrag "Bio Olivenöl Testsieger 2022 & 2021 und wo du sie online kaufen kannst" vorbei!

Inhalte des Beitrags

 

Über die Olivenöl Awards

Olivenöl ist ein ganz besonderes Thema. Deshalb gibt es auch den IOC - International Olive Council. Übersetzt heißt es soviel wie: Internationaler Olivenölrat. Das ist die einzige internationale zwischenstaatliche Organisation der Welt für den Bereich Olivenöl und Tafeloliven. Er wurde bereits 1959 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Madrid gegründet. Damals war er noch als International Olive Oil Council oder IOOC bekannt, weshalb dieses Kürzel im Namen vieler Wettbewerbe enthalten ist.

Welche Olivenöl Awards gibt es?

Die Auswahl der Wettbewerbe ist fast so unüberschaubar wie die Auswahl der Olivenöle selbst. Olivenöl Erzeuger*innen haben auf der ganzen Welt die Möglichkeit, ihre Olivenöle an Wettbewerben teilnehmen zu lassen. Sie haben die Wahl zwischen regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben

Länder, in denen Olivenöl-Wettbewerbe stattfinden, sind beispielsweise:

  • Griechenland
  • Japan
  • Israel
  • China
  • Frankreich
  • England
  • Portugal

Außerdem haben wir ein paar der wichtigsten Wettbewerbe hier nach Ländern aufgelistet:

Awards in Deutschland:

Awards in Spanien:

  • Mario Solinas Award
  • EVOOLEUM
  • Expoliva
  • ESAO
  • CINVE

Awards in Italien:

  • Leone D'Oro
  • Sol D'Oro
  • EVO IOOC
  • BIOL Premio Internazionale
  • L’Orciolo d’Oro
  • Sol d’Oro Hemisferio Nord
  • Concorso Oleario Aipo D'Argento

Awards in Kanada & USA:

  • NYIOOC
  • Los Angeles IOOC
  • SIAL Olive D’Or
  • Canada IOOC

Die markierten Wettbewerbe gelten dabei als besonders streng hinsichtlich der von ihnen angewandten Bewertungskriterien und Richtlinien (die leider nicht alle ersichtlich sind). Von jedem Wettbewerbs-Betreiber werden unterschiedliche Kriterien, Preise und Richtlinien vorgegeben. Alle Informationen müssen durch die Erzeuger*innen vor der Teilnahme eingeholt werden, was sehr zeitaufwendig sein kann. 

Teilnahme an Olivenöl Wettbewerben oder Awards - Vorbereitung und Bedingungen

Für die Teilnahme an den Awards müssen die Erzeuger*innen ihr Olivenöl anmelden und die Teilnahmegebühr zahlen. Die Olivenöle müssen die Qualitätsstandards von extra nativem Olivenöl einhalten. Manche Wettbewerber verlangen, dass eine Mindestmenge in der Produktion erreicht werden muss, damit teilgenommen werden darf. Das kann beispielsweise eine Mindestmenge von 1.000 produzierten Litern sein, kann aber auch deutlich höher angesetzt werden.

Die Anmeldung zu den Wettbewerben beinhaltet die Angaben:

  • Geografischer Ursprung (Ort, Bergland, Flachland usw.)
  • ob zusätzliche Bewässerung durchgeführt wurde 
  • Prozentangabe der Olivensorte(n)
  • Erntemonat
  • Erntemenge in Kilo
  • Art der Ölmühle (z.B. Klassische Presse, 2- oder 3-Phasen Trenndekanter usw.)

Sind sie registriert, müssen sie mit entsprechender Abgabefrist eingereicht werden. Dazu gibt es von jedem Veranstalter eigene Vorlagen. Sie bestimmen den Zeitpunkt, bis wann die Olivenöle eingetroffen sein müssen, sowie die Mindestmengen, die eingereicht werden soll. 

Die Erzeuger*innen müssen mehrere Proben, also mehrere Flaschen oder Kanister, abgeben. In der Regel sind es 2–4 Flaschen je nach Volumen. Die Vorgaben sind individuell und können bei manchen Wettbewerbern mehrere Liter (bis zu 5 L) betragen. 

Die Olivenöle erhalten nach dem Eintreffen beim Veranstalter zur Anonymisierung zufällig zugeteilte Nummern, nach denen die Jury dann verkostet. Olivenöle werden bis zur Verkostung einheitlich und nach Kategorien sortiert gelagert. Die Frist zur Einreichung wird streng verfolgt, damit die Olivenöle genug Zeit haben, sich nach dem Transport von Erschütterungen und Temperaturwechseln zu erholen

Regionale Wettbewerbe geben die Regionen vor, aus denen das Olivenöl stammen muss, um am Wettbewerb teilzunehmen. Ebenso werden für manche internationalen Wettbewerbe nur traditionelle Ursprungsorte wie Griechenland, Italien und Spanien zugelassen. Diese werden wiederum ortsabhängig kategorisiert. Beispiel Griechenland: Die Kategorie “Griechenland - Festland” beinhaltet Messenien und Kalamata; eine weitere Kategorie lautet “Griechenland - Inseln”. 

Bei solchen Wettbewerben werden alle Olivenöle aus anderen Ursprungsländern (Frankreich, Portugal usw.) als Monokultursorten und Mischungen kategorisiert.

Kosten für die Teilnahme an Olivenöl Awards

 OliveOil Award bei der BioFach - Biozyklisches Olivenöl Top 10 Jahr 2016

Um an den Wettbewerben teilzunehmen, müssen die Erzeuger*innen nicht nur die Teilnahmebedingungen erfüllen, sondern auch eine Teilnahmegebühr zahlen. Diese Teilnahmegebühr wird von den jeweiligen Veranstaltungsorganisationen festgelegt. Für jedes Produkt, also jedes individuelle Olivenöl, was eingereicht wird, muss eine eigene Teilnahmegebühr gezahlt werden. Viele Wettbewerbs-Betreiber bieten einen Frühbucher Preis an. Die Gebühr liegt nur selten unter 150 €, meist bewegt sie sich ab 200 € aufwärts. Die Grenzen nach oben sind offen.  

Beispielhaft sind in der nachfolgenden Tabelle ein paar Awards mit den dazugehörigen Gebühren für 2021 aufgeführt: 

Wettbewerb

Land

Preis (Pro Sorte)

Frühbucher Preis (wenn vorhanden)

BioFach 

Deutschland

109 €

/

London IOOC

England

250 €

/

Los Angeles IOOC

USA

175 €

/

Canada IOOC

USA

300 €

250 €

Olive Japan

Japan

$260 / 229 €

$230 / 203 €

NYIOOC

USA

$400 / 352 €

$350 / 308 €

Zur BioFach ist noch hinzuzufügen, dass die Erzeuger*innen nur an den Awards teilnehmen können, wenn sie einen Messestand auf der Messe haben. Der kleinste Stand hat 12 m² und kostet 3.469,09 € (ohne Frühbucher Vorteil).

Bei dem GOOA Berlin Wettbewerb wird jede zusätzliche Sorte jeweils günstiger (200 € Frühbucher Preis und 145 € für jede zusätzliche Sorte). Im Vergleich steht der MOOOIC Wettbewerb: Dort gibt es einen Frühbucherrabatt, aber die Erzeuger*innen müssen für jede zusätzlich eingereichte Olivenölsorte den regulären Preis zahlen und können maximal 4 Sorten einreichen.

Die Transportkosten tragen die Erzeuger*innen selbst. 

 

Monte Carlo - Masters of Olive Oil Competition - MOOOIC

Anzahl der eingereichten Sorten

Preis

Frühbucher Preis

1

250 €

200 €

2

500 €

370 €

3

750 €

510 €

4

1.000 €

640 €

Hat ein Olivenöl einen MOOOIC Preis gewonnen, können die Flaschen mit Aufklebern für die Auszeichnung beklebt werden. Dafür werden zusätzliche Kosten erhoben. 1.000 Aufkleber kosten 150 €. Aber auch bei anderen Wettbewerben ist es nicht unüblich, dass die Siegel und Aufkleber von den Erzeuger*innen erworben werden müssen. Die Preise stehen allerdings selten offen in den Richtlinien. 

 Olivenöl Test beim OliveOil Award der BioFach 2017

Bewertung der Olivenöle

Wer steckt hinter der Jury?

Bei manchen Wettbewerben, wie beispielsweise bei dem der BioFach Messe, besteht die Jury sowohl aus einem Expertengremium als auch aus Laien. Dort können auch Messebesucher*innen das Olivenöl bewerten. Bekanntlich sind Geschmäcker unterschiedlich, und nur weil etwas einer Jury schmeckt, muss es den Verbraucher*innen zu Hause nicht auch schmecken. 

Aber wer sind die Fachleute, die sich mit Olivenöl auskennen? Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und haben unterschiedliche berufliche Hintergründe. Unter ihnen sind z.B.:

  • Köch*innen
  • Lebensmitteltechniker*innen 
  • Ernährungswissenschaftler*innen
  • speziell ausgebildete Olivenöl-Tester*innen
  • Spezialist*innen für Design und Schrift (für die Verpackungen)

Eines haben sie alle gemeinsam: Sie kennen sich besonders gut mit Olivenöl aus. 

Bei der Verkostung testen sie Qualität, Inhaltsstoffe, Konsistenz, Geruch und Geschmack der verschiedenen Olivenöle. Dabei gelten je nach Wettbewerb unterschiedliche Bewertungskriterien.

(Unser Tipp für Bio-Olivenöl - mehrfach unter den Top 10 beim OliveOil Award (Blindverkostung)

Ein Olivenöl, welches diese Expert*innen bei einer Blindverkostung vor einigen Jahren überzeugt hat, ist das biozyklisch-vegane Koroneiki-Olivenöl aus Griechenland. Es ist ein extra natives Olivenöl erster Güteklasse und hat eine angenehme Schärfe. Und auch, wenn mehrere hohen Platzierungen in den letzten Jahren nicht für die aktuelle Ernte gelten, so zeigen sie, wie viel Augenmerk auf die hohe Qualität gelegt wird!

Olivenöl Bewertungskriterien

Die Bewertung von Olivenöl durch die Jury geht bei diesen Wettbewerben weit über die Frage hinaus, ob das Olivenöl (mehr oder weniger gut) schmeckt. Für die Wettbewerbe werden einzelne Punkte-Skalen festgelegt. Je höher die Gesamtpunktzahl ausfällt, desto höher ist die Auszeichnung.

Für die Verkostungen werden die Olivenöle in Verkostungsgläser gefüllt*. Sie sind aus blauem, undurchsichtigem Glas gefertigt, damit die Farbe des Olivenöls die Jury nicht beeinflusst. Solche Verkostungsgläser kannst du hier kaufen*Die Farbe sagt nämlich nichts über die Qualität eines Olivenöls aus

Die Gläser werden abgedeckt, damit sich das gesamte Aroma des Olivenöls in dem Glas sammeln kann, um beim Öffnen von der Jury gerochen zu werden.

 Olivenöl von Bio Planete beim OliveOil Award zum Probieren

Bei den organoleptischen Tests (Geschmack, Geruch, Konsistenz) werden die Olivenöle in der Regel anonymisiert verkostet und so einer Qualitätskontrolle unterzogen. Beim Geschmack sind die Kriterien fast endlos variabel. Bei manchen Wettbewerben werden sie in punkto Aroma und Geschmack nach Grad der Fruchtigkeit, Intensität und Komplexität unterschieden. Hier ein Beispiel des Los Angeles IOOC: 

Intensität

Zart
(Leichte Fruchtigkeit)

Medium
(Mittlere Fruchtigkeit)

Kräftig (Intensive Fruchtigkeit)

Fruchtigkeit

2-10

4-10

5-10

Bitterkeit

<2

2-4

3-6

Schärfe

<2

2-4

3-6

Beschreibung

  • Wenig bis keine Bitterkeit und/oder  Schärfe.
  • Spätere Ernte.
  • Buttrig, Nussig; vorwiegend reife Fruchtaromen
  • Etwas Bitterkeit und/oder Schärfe. 
  • Ernte in Mitte der Saison oder Mischung. 
  • Ausgeprägte reife und/oder grüne Fruchtaromen
  • Deutliche Bitterkeit und/oder Schärfe.
  • Frühe Ernte.
  • Überwiegend grüne Fruchtaromen.

 

Welche genauen Kriterien die Bewertung beeinflussen, wird individuell für jeden Wettbewerb und jede Kategorie festgelegt.

Grundlegend gibt es unter anderem die Kategorien: 

  • Qualität
  • Verpackung
  • Gesundheitsbezogene Aussagen
  • Aromatisierte Olivenöle
  • Olivenöl extra nativ
  • Olivenöl extra nativ bio

Für die Kategorie der gesundheitsbezogenen Aussagen werden neben der Organoleptik auch chemische Analysen der Olivenöle durchgeführt.

Es gibt mittlerweile bei manchen Wettbewerben eine eigene Kategorie für aromatisierte Olivenöle, denn diese werden bei Verbraucher*innen nämlich immer beliebter. Diese umfasst dann z.B. Olivenöl mit Knoblauch, Chili, Trüffel oder verschiedenen Kräutern.

Bewertungen und Auszeichnungen

Bewertet wird mit Punkten. Je mehr Punkte ein Olivenöl erhält, desto höher schneidet es ab. Die jeweilige Punktespanne wird mit einer Auszeichnung verknüpft. Manche Wettbewerbe haben eine Teilnahme-Auszeichnung, welche die Olivenöle erhalten, die das Minimum an Punkten erreicht haben.

Ansonsten wird in der Regel nach Gold, Silber und Bronze (manchmal auch Platin) unterschieden. Viele Wettbewerbe belassen es bei der Einteilung in diese Oberkategorien. 

Beipiel Los Angeles IOOC 2022: 

  • Klassenbeste, ab 94 Punkte
  • Gold, 86–100 Punkte
  • Silber, 76–85 Punkte
  • Bronze, 65–75 Punkte

Beispiel GOOA Berlin 2022:

  • Platin, 73–89 Punkte: Exzellentes und einzigartiges Olivenöl 
  • Gold, 57–72 Punkte: Ein spektakuläres Olivenöl
  • Silber, 41–56 Punkte: Ein gut gemachtes Olivenöl
  • Bronze, 25–40 Punkte: Ein gut gemachtes Olivenöl*

*Die Bewertung "Gut gemachtes Olivenöl" war in diesem Fall für Silber und Bronze identisch, was doch zugegebenermaßen irritiert: Mehr dazu im nächsten Abschnitt zur Kritik an den Awards.

Kritik an Olivenöl Awards

  Olivenöl Bio online kaufen - Direkt Import vom Erzeuger

Bis hierhin klingt es super, oder nicht? Dabei stehen wir dem Thema Awards doch recht kritisch gegenüber. Denn für viele Erzeuger*innen ist es schlichtweg unmöglich, die Zeit zu investieren, um sich in die Richtlinien der verschiedenen Wettbewerbe einzuarbeiten. Besonders die kleinbäuerlichen Betriebe mit einer begrenzten Anzahl an Mitarbeiter*innen sind mit der Arbeit an ihren Olivenhainen bereits rund um die Uhr im Einsatz. Und nicht jeder Betrieb wird die von Wettbewerben geforderten Produktionsmengen erreichen, sodass sie von der Teilnahme ohnehin ausgeschlossen sind. 

Eine Teilnahme ist mit vielen Kosten verknüpft. Die Teilnahmegebühr, die Sticker zum Bewerben der Auszeichnung, und sogar die Trophäen selbst haben ihren Preis! Eine Auszeichnung erst auf Anfrage und gegen Bezahlung zu erhalten - das klingt doch etwas seltsam, nicht wahr?

Aber der wohl größte Kritikpunkt gilt dem Bewertungssystem mancher Wettbewerbe. Ein Olivenöl, welches die Auszeichnung eines Wettbewerbs erhält, bei dem Erzeuger*innen aus der ganzen Welt teilnehmen, wird zunächst von Verbraucher*innen als etwas Besonderes erachtet. Nimmt man beispielsweise die Olympischen Spiele als Referenz, ist eine Bronze-Auszeichnung eine gute Platzierung. Aber Bronze kann in manchen Fällen gleichbedeutend definiert werden wie eine Auszeichnung mit Silber, wie das obige Beispiel der GOOA Berlin 2020/2021 zeigte. In anderen Fällen kann nach unseren Recherchen ein Bronze sogar als nur “in Ordnung” eingestuft sein. 

Verbraucher*innen gehen bei einer Auszeichnung davon aus, ein Produkt mit Top-Qualität zu fairen Preisen zu erhalten. Sie können dadurch leicht getäuscht werden, wenn sie doch nur ein Produkt erhalten, welches “in Ordnung” ist. 

Gibt es so überhaupt einen Unterschied zwischen den Ölen? Und wie repräsentativ ist so ein Award also, wenn nur die großen “Spieler” im Olivenöl-Markt an diesen Wettbewerben teilnehmen?

Unser Fazit: Aussagekraft der Olivenöl Awards

Hat ein Olivenöl eine Auszeichnung bei einem Wettbewerb gewonnen, darf das Olivenöl mit dieser Auszeichnung beworben werden. Zum Teil müssen die Kosten für Trophäen und der Versand von den Erzeuger*innen dabei aber selbst übernommen werden. Kosten dafür sind nicht durch die Teilnahmegebühren abgedeckt. Oft werden die Sieger-Olivenöle auf den Webseiten der Wettbewerbe in Rankinglisten veröffentlicht.

Die Auszeichnungen von Awards beziehen sich immer nur auf das jeweilige Erntejahr. Denn die klimatischen Bedingungen (z.B. Trockenheit und Hitze) sowie die Umstände der Ernte (z.B. Erntezeitpunkt, Temperatur und Lagerdauer) sind jährlich variierende Einflussfaktoren für die Qualität des Olivenöls. Die nächste Ernte müsste für eine neue Auszeichnung erneut an einem Wettbewerb teilnehmen.

Für kleinere Erzeuger*innen kann eine Teilnahme (und das in regelmäßigen Abständen…) an solchen Wettbewerben kompliziert bis unmöglich sein. Aufgrund der vorausgesetzten Produktionsmenge, dem Zeitaufwand für die Einarbeitung in die Richtlinien sowie den hohen Kosten sind viele kleinere Betriebe praktisch so gut wie ausgeschlossen.

Als Verbraucher*in ist es sehr unwahrscheinlich, dass du dich perfekt mit den jeweiligen Bewertungssystemen der Wettbewerbe auskennst und genau weißt, welche Auszeichnung wie definiert ist. Also sollten die Auszeichnungen realistisch betrachtet werden. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Testsieger aus dem einen Jahr auch im Folgejahr ein wunderbares, qualitativ hochwertiges Produkt herstellt. Eine Auszeichnung ist aber keine Voraussetzung für ein Olivenöl mit sehr guter Qualität. Viele kleine Betriebe haben ebenfalls wunderbare Olivenöle und nehmen einfach nur nicht an den Wettbewerben teil.

Unsere Empfehlung ist daher: Nimm ein bisschen Geld in die Hand und probiere verschiedene Olivenöle aus. Am besten aus verschiedenen Olivensorten und aus unterschiedlichen Erntezeiträumen. Hier kannst du auch gut ein früh geerntetes Koroneiki-Olivenöl mit einem später geernteten vergleichen. Und dann schau, was dir schmeckt und lass die Awards beiseite. Denn die können vielfach - und das muss man leider so klar sagen - gekauft sein.

Mehrere sortenreine Bio-Olivenöle in der Qualität “nativ extra” findest du in unseren Partnershops wie zum Beispiel Picual Bio-Olivenöl aus Spanien, Monocultivar Nocellara del Belice aus Italien* oder pures Koroneiki Bio-Olivenöl aus Griechenland*. Dabei schmeckst du den Charakter der Olivensorte genau heraus. Schau gerne vorbei und probiere - sortenrein und biologisch!

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  • Fantastischer Artikel

    Hallo liebe LeserInnen
    Es macht richtig Freude, diesen Artikel zu lesen. Gratulation dem Verfasser /der Verfasserin!! Ich bin ein sehr kleiner Olivenproduzent und erlaube mir, einige kritische Informationen zum Thema Olivenöl Wettbewerbe aus meiner Erfahrung zum Artikel beizusteuern.

    Kleine Produzenten sind benachteiligt
    Es ist in der Tat so, dass kleine Olivenölproduzenten (ich spreche da von Olivenölmengen unter ca. 2000 Kilos) - fast keine Chance haben, an einem Olivenöl Wettbewerb zu punkten. Einschub: um 2000 Kilos Olivenöl guter Qualität herzustellen, werden ja nach Olivensorte und Region durchschnittlich zwischen 100 und 1000 ausgewachsene Hochstamm Olivenbäume benötigt.

    Benachteiligung der Kleinproduzenten
    a) In der Regel ist es so, wie es auch der Bericht beschreibt, dass zum Zeitpunkt der Austragung des Olivenöl Wettbewerbes noch eine gewisse Menge an Olivenöl beim Erzeuger gelagert werden muss. Mit diesem Vorgehen möchte der Veranstalter des Olivenöl Wettbewerbes sicher stellen, dass die Qualität in der Flasche, welche am Olivenöl Wettbewerb teilnimmt mit der Qualität des noch zu Hause gelagerten Olivenöls übereinstimmt. Kleine exklusive Olivenölproduzenten jedoch verkaufen ihr Olivenöl innerhalb von wenigen Monaten nach der Ernte und können es sich nicht leisten, die entsprechenden Mengen zu lagern, denn mit jedem gelagerten Tag verliert das Olivenöl an Qualität.
    b) Olivenöl, welches in grossen Stahltanks, oftmals bis 50000 Liter, gelagert wird, verliert weniger an Qualität als kleine Vorräte. Bei einem frühen Erntezeitpunkt, welcher die Basis für ein hochwertiges Olivenöl darstellt, verstreichen oftmals 6 Monate, bis der Wettbewerb stattfindet. Der Qualitätsverlust des gelagerten Olivenöls des Kleinproduzenten ist deshalb grösser.
    c) Sobald ein Produzent die Extraktion des Olivenöls einem Partner übergeben muss, wird es kompliziert. Insofern sind grosse Hersteller mit eingenen Mühlen/Extraktionsanlagen hier im Vorteil.

    Gerne komme ich nochmals darauf zurück, wieso zum Zeitpunkt des Olivenöl Wettbewerbes eine gewisse Menge des am Wettbewerb präsentieren Olivenöls beim Erzeuger gelagert werden muss.
    Dieses Vorgehen macht insofern Sinn, da es nicht wenige Erzeuger gibt, welche durch Frühernte, Kühlung der geernteten Oliven vor der Extraktion, Nachternte und auch durch die entsprechende Optimierung der Prozesse während des Extraktionsvorganges ganz bewusst auf maximale Qualität setzen. All diese "Tricks" sind absolut legal, verringern jedoch den Olivenölertrag erheblich.
    In meinem Fall liegt der durchschnittliche Ertrag bei ca. 12 Litern Olivenöl auf 100 Kilos Oliven. Mein Nachbar, welcher nicht auf Qualität achtet, kann ohne Probleme die doppelte Menge erzielen, allerdings geht dies zu Lasten der Qualität. Es soll Teilnehmer an Olivenöl Wettbewerben geben, welche um die 5 Liter Olivenöl pro 100 Kilos Oliven extrahieren, also eigens für den Wettbewerb eine beschränkte Menge an exklusivem Olivenöl herstellen. Dadurch werden überdurchschnittlich gute Werte erzielt, die einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen. Olivenöl, welches so aufwändig produziert wurde, eignet sich normalerweise nicht für den breiten Absatz, da es nicht rentabel ist.

    FAZIT: Zurück zur Frage, ob preisgekrönte Olivenöle immer qualitativ hochwertige Olivenöle sind. Aktuell ist der Konsument, welcher im Supermarkt vor dem Regal steht, nicht in der Lage zu beurteilen, ob das was auf der Etikette steht, auch in der Flasche ist. Preisgekrönte Olivenöle dürften jedoch im Durchschnitt die Nase vorne haben, wenn es um Qualität geht. Nicht im Regal des Supermarktes, jedoch oftmals auch in Topquaität, werden Olivenöle von Kleinproduzenten über deren Webshops angeboten. Mein persönlicher Tipp für den nächsten Kauf: Suchen Sie ein sehr gesundes Olivenöl? Dann beachten Sie diese Faustregel. Das Olivenöl sollte nicht älter wie 1 Jahr sein (Erntedatum der Olive) und nach grünem frischgeschnittenem Gras riechen, wenn man die Flasche öffnet.