Ob aus Umweltschutz oder Tierwohl, aus gesundheitlichen Gründen oder einfach aus Neugierde: Die Entscheidung, vegane Alternativen statt tierische Produkte zu wählen, kann verschiedene Gründe haben. Weil sich immer mehr Menschen für vegane Alternativen entscheiden, gibt es auch für Milch vegane Optionen. Und davon ganz schön viele! Da ist es leicht, den Überblick zu verlieren.
Vielleicht bist du längst vegan, oder du bist hier gelandet, weil du nach Milchalternativen suchst. Oder du hast bereits den Beitrag zum veganen Käse gelesen und möchtest auch mehr über vegane Milch erfahren. In diesem Beitrag von Bio-Vegan-Bestellen erhältst du eine Übersicht über die veganen Milchalternativen. Du erfährst, welche Sorten es gibt und was die Unterschiede sind!
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Inhalte des Beitrags
- Alles was du zu veganer Milch wissen solltest
- Woraus wird vegane Milch hergestellt
- Pflanzendrinks aus Hülsenfrüchten
- Pflanzendrinks aus Getreide
- Pflanzendrinks aus Nüssen
- Vegane Milch kaufen
- Vegane Pflanzendrink-Marken
- Vegane Milch – Der Vergleich
- Kochen, Backen, Aufschäumen mit veganer Milch – wofür sind Pflanzendrinks geeignet?
- Vegane Milch selber machen
Alles was du zu veganer Milch wissen solltest
Warum vegane “Milch” keine Milch ist
Wenn du im Supermarkt nach veganer Milch suchst, wirst du sie unter diesem Begriff nicht finden. Im Handel dürfen Milchalternativen aus pflanzlichen Zutaten nicht “Milch” heißen. Laut einer Verordnung der EU zum “Schutz der Milch und Milcherzeugnisse bei der Vermarktung” aus dem Jahr 1987 darf nur von Tieren gemolkene Milch auch als Milch bezeichnet werden. Dabei wird z.B. für Kokosmilch eine Ausnahme gemacht. Pflanzliche Alternativen werden deswegen meist als Drinks (Sojadrink, Haferdrink usw.) bezeichnet.
Vorteile von veganer Milch
Sich für pflanzliche statt für tierische Milch zu entscheiden, hat einige Vorteile. Angefangen bei der Sortenvielfalt! Vegane Milch kann aus vielen verschiedenen Pflanzen gemacht sein, die jeweils unterschiedliche Geschmacksrichtungen haben.
Aber natürlich gibt es auch andere Vorteile, die Pflanzendrinks haben. Für günstige Milch aus dem Supermarkt werden die Kühe häufig in Massentierhaltung gehalten. Sie bekommen regelmäßig Kälber, die nur kurzzeitig (circa 48 Stunden) bei ihnen bleiben dürfen. Es gibt auch muttergebundene Kälberhaltung: Das heißt, die Kälber bleiben bei der Mutterkuh, und sie wird lediglich zusätzlich gemolken. Das wirft aber weniger Profit ab. Für Veganer*innen kommt auch solche Milch nicht infrage, denn: Vegane Milch sorgt nicht für Tierleid!
Tierhaltung, insbesondere die Massentierhaltung, sorgt für hohe Erzeugung von Treibhausgasen (z.B. CO₂, Methan, Lachgas), die den Klimawandel fördern. Zudem werden für einen Liter Kuhmilch ganze drei Liter Gülle produziert, die in Boden und Grundwasser gelangen. Zum Füttern der Tiere kommt häufig Sojaschrot zum Einsatz, für dessen Anbau Regenwälder abgeholzt werden können. Pflanzendrinks sind umweltfreundlicher!
Außerdem können Pflanzendrinks gesünder sein als tierische Milch. Vor allem bei einer Laktoseunverträglichkeit muss sich die betroffene Person bei Pflanzenmilch keine Sorgen machen.
Woraus wird vegane Milch hergestellt
Das Wunderbare an veganer Milch ist, dass die Auswahl inzwischen sehr groß ist. Es gibt einige Hersteller, die Pflanzendrinks aus verschiedenen Zutaten anbieten. Dabei gibt es mit Nussmilch sogar eine glutenfreie Alternative! Es sollte für jeden Geschmack die passende Milchalternative dabei sein.
Pflanzendrinks aus Hülsenfrüchten
Soja:
Sojamilch* gehört wohl zu den bekanntesten pflanzlichen Milchalternativen. Sie war eine der ersten auf dem Markt und überzeugt durch den milden Eigengeschmack. Sojamilch liefert Folsäure und hat viel pflanzliches Eiweiß.
Lupinen:
Lupinen sind Hülsenfrüchte und haben einen noch höheren Proteingehalt als Soja. Sie wachsen sogar in Deutschland. Lupinenmilch* hat einen starken Eigengeschmack, lässt sich aber gut aufschäumen und ist cremig.
Mehr über Soja, Lupinen und andere Hülsenfrüchte aus Deutschland erfährst du übrigens in unserem Beitrag “Bio Hülsenfrüchte aus Deutschland und Europa kaufen”.
Erbsen:
Aus Erbsenproteinen können nicht nur vegane Fleischalternativen gemacht werden, sondern auch veganer Milchersatz*. Erbsen können regional angebaut werden und sind deswegen besonders ressourcenschonend. Reines Erbsenproteinpulver wird in der veganen Fitnessszene auch als veganer Ersatz für Eiweißpulver genutzt.
Pflanzendrinks aus Getreide
Hafer:
Im Hafer steckt viel natürliches Kalzium sowie Ballaststoffe. Die enthaltene Getreidestärke wird bei der Herstellung von Hafermilch* in Zucker umgewandelt, so wird die Hafermilch ganz ohne Zuckerzusatz süßlich.
Dinkel:
Dinkelmilch* hat einen starken Eigengeschmack nach Getreide, das schmeckt im Müsli oder Porridge sehr gut. Sie hat viele Kohlenhydrate, aber nur wenige Proteine und Nährstoffe.
Reis:
Reismilch* schmeckt neutral und hat viele Kohlenhydrate, sie liefert dadurch sehr viel Energie. Reis ist in der Regel sehr bekömmlich.
Pflanzendrinks aus Nüssen
Mandel:
Wenn du Marzipan magst, wirst du vermutlich auch Mandelmilch* lieben! Sie schmeckt nämlich nussig, mit einer leichten Marzipan-Note und eignet sich dadurch sehr gut für süße Rezepte oder Kaffee. Mandelmilch hat allerdings nur wenig Nährstoffe.
Haselnuss:
Haselnussmilch* ist sehr weich und cremig in der Konsistenz. Sie hat einen sehr intensiven Nussgeschmack, den nicht jede*r mag! Haselnussmilch passt ideal zu Kakaogetränken, die nussig schmecken sollen. Ihr Vorteil ist, dass Haselnüsse auch regional in Deutschland wachsen.
Cashews:
Weniger regional, dafür umso cremiger sind Cashews*. Sie werden auch für veganen Käse benutzt und in veganen Rezepten gerne als Sahne verwendet. Die cremige Cashewmilch* enthält viele Aminosäuren und gesunde Fette. Sie schmeckt leicht süßlich und nussig.
Kokos:
Kokosmilch gibt es nicht nur in der Dose, wie sie für das Kochen von asiatischen Gerichten oft verwendet wird, sondern auch im Tetrapak. Sie hat sehr viel Kalium, Natrium und Magnesium. Kokosmilch bzw. Kokosdrink* schmeckt sehr stark nach Kokos und ist durch den hohen Fettgehalt sehr cremig.
Die pflanzlichen Alternativen werden in der industriellen Herstellung für gleichbleibende Konsistenz und Haltbarkeit noch weiterverarbeitet. Oft wird die Pflanzenmilch, so wie die tierische Milch, gekocht oder auch ultrahocherhitzt. Häufig wird sie außerdem mit Vitaminen und Mineralstoffen versehen. Dabei werden oft Vitamin B12, Vitamin D oder auch Kalzium beigefügt. Bei manchen Milchalternativen werden zudem Zucker, Öle oder Salz hinzugefügt. Rapsöl oder Säureregulatoren, die besonders in Getreidemilch für Cremigkeit sorgen, sind in der Regel unbedenklich. Bei Getreidemilch, also zum Beispiel Hafer- oder Reismilch, stellt sich die Süße oft durch Fermentation ein. Der Fermentationsprozess wandelt die natürlich enthaltene Stärke in Zucker um. Ob der veganen Milch Süßstoffe, Zucker oder Aromen zugesetzt wurden, siehst du an der Zutatenliste. Hier gilt: je kürzer, desto besser! Diese Zusätze sind in veganer Milch mit hochwertigen Zutaten nämlich nicht notwendig.
Was am Ende in der Pflanzenmilch drin steckt, ist bei jedem Hersteller unterschiedlich. Da solltest du auf die Inhaltsangaben achten, um genau zu wissen, was du kaufst. Mit Bioqualität kannst du fast nichts falsch machen!.
Vegane Milch kaufen
Bist du auf der Suche nach veganer Milch, wirst du im Bio Fachmarkt, in Reformhäusern oder in Supermärkten fündig werden. Kaufland, Rewe, Edeka, aber auch Aldi, Lidl oder dm bieten eine Reihe von Pflanzendrinks an. Manche Läden führen inzwischen Pflanzendrinks auch in ihren Eigenmarken. Du kannst vegane Milchalternativen* auch bei vielen Herstellern im Onlineshop bestellen.
Da Pflanzendrinks viel weniger Treibhausgasemissionen erzeugen als tierische Milch, sind sie theoretisch besser für die Umwelt. Allerdings wird das oft durch die langen Transportwege für die Zutaten gemindert. Selbermachen* oder regional kaufen, lohnt sich deshalb sehr. Hafer-, Lupinen- oder Dinkeldrinks beispielsweise kannst du meist regional aus Deutschland bekommen.
Nachhaltigkeits-Check – Soja: Viele Verbraucher*innen trauen sich nicht an Soja ran bzw. wollen die Abholzung von Regenwäldern durch den Soja-Anbau nicht unterstützen.
Aber Soja kann nachhaltiger sein, als man denkt! Sojamilch für den deutschen Handel wird meistens aus europäischen oder kanadischen Bohnen hergestellt. Die werden nachhaltiger angebaut. Soja aus Brasilien, das aus gentechnisch veränderten Monokulturen und unter Einsatz von Pestiziden angebaut wird, findet zum Großteil Verwendung in der Produktion von Tierfutter. Wenn du hier also auf die Herkunft achtest, hast du mit Sojamilch im Vergleich zur Kuhmilch ein ressourcenschonenderes Produkt im Einkaufskorb, das deutlich weniger Treibhausgase verursacht.
Vegane Pflanzendrink-Marken
Da die veganen Milchalternativen inzwischen so zahlreich in den Läden zu finden sind, kann die Auswahl durchaus schwerfallen. Welchen Pflanzendrink nehme ich? Welche Marke ist die beste? Hinzu kommt die Tatsache, dass Hafermilch nicht gleich Hafermilch ist. Und das gilt auch für jede andere Sorte. Denn die Produkte jeder Marke schmecken unterschiedlich, weil es sehr auf den Herstellungsprozess und die genaue Zusammensetzung der Zutaten ankommt. Hier möchten wir dir einen kleinen Überblick über die verschiedenen Marken und deren Produkte verschaffen. Zur ersten Orientierung folgt eine kurze (nicht vollständige) Auflistung der bekanntesten Marken, die Pflanzendrinks im Sortiment haben:
- Allos- ohne Muhhh
- Alpro*
- bedda*
- Berief
- dmBio
- JOYA
- Kaufland – Take it veggie
- Lidl – Milbona
- Made with Luve*
- Natumi
- Nilk
- Oatly*
- Provamel*
Alpro & Provamel
Eine der bekanntesten Marken für Pflanzenmilch ist Alpro, sie hat wohl die größte Auswahl veganer Milchalternativen. Alpro gehört zum belgischen Unternehmen Alpro Comm. VA und ist europäischer Marktführer für Lebensmittel auf Sojabasis. Neben veganer Milch führt die Marke u.a. auch vegane Alternativen für Eis, Desserts und Joghurts im Sortiment. Das Unternehmen gibt an, aufgrund des CO2- und Wasser-Fußabdrucks auf die Herkunft der Zutaten zu achten.
Ein Großteil der Produkte in ihrem Sortiment sind auf Sojabasis. Das Soja stammt laut Unternehmen zu 60 % aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die restlichen 40 % stammen aus Kanada und werden über den Seeweg transportiert, um möglichst umweltschonend zu sein.
Da Soja einen hohen Wasserverbrauch hat, arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit den Landwirten daran, den Wasserverbrauch zu messen und zu analysieren. Ähnlich viel Wasser verbraucht auch der Mandelanbau. Das Unternehmen bezieht die Mandeln nach eigenen Angaben nur von kleinen Bauernhöfen, die rund um das Mittelmeer gelegen sind. Die Mandeln werden dort bereits überwiegend mit Regenwasser bewässert. Auch werden Pflanzen, Teiche und Hecken auf den Feldern platziert, um Artenvielfalt zu steigern.
Für die Produkte auf Haferbasis bezieht das Unternehmen den gesamten Hafer aus Europa. Die Kokosnüsse haben einen weiteren Weg, sie kommen aus Indonesien. Sie werden dort auf traditionelle Weise handverlesen. Die Bäume werden nach der Ernte nicht für Palmöl verwendet, sondern dürfen weiterhin verbleiben und Früchte tragen. Außerdem wird beispielsweise Gartenmulch aus den Abfällen hergestellt. Es wird daher alles verwertet.
Das Prinzip, alles zu verwerten, ist auch beim biozyklisch-veganen Anbau gegeben. Die natürlichen Kreisläufe werden durch ihn unterstützt und die Artenvielfalt gefördert. Das biozyklische Koroneiki Olivenöl beispielsweise (sowie viele weitere Produkte) wird nach diesen Vorgaben angebaut und schmeckt hervorragend. Die Cashews* eignen sich fantastisch, um selbst Pflanzendrinks herzustellen!
Das Bemühen um Nachhaltigkeit endet bei Alpro / Provamel nicht mit der Beschaffung der Zutaten. Das Unternehmen setzt bereits jetzt darauf, pflanzliche oder recycelbare Verpackungsmaterialien zu nutzen und keine Plastikstrohhalme bei den Kleinpackungen zu verwenden. Zudem führt die Marke einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem die Pläne zum Umweltschutz bis 2025 nachzulesen sind. [1]
Pflanzendrinks von Alpro:
Alpro bietet eine Vielzahl von Sorten und Geschmacksrichtungen in der Kategorie pflanzliche Drinks an. Die neuesten Varianten im Sortiment bestehen aus Hafer und sollen sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack tierischer Milch sehr ähnlich sein.
- Not M*LK Drink Pflanzlich & Voll, 3,5 %
- Not M*LK Drink Pflanzlich & Fettarm, 1,5 %
Soja:
- Barista Sojadrink* (extra für Kaffee)
- Sojadrink Original mit Calcium (extra Kalzium, gibt es auch als gekühlte Variante)
- Sojadrink ohne Zucker
- Sojadrink Light
- Sojadrink Bio
- Sojadrink Vanille
- Sojadrink Schokolade
- Sojadrink Banane
- Proteindrink mit Schokoladengeschmack (mit extra Protein + Kakao)
- Proteindrink Natur (mit extra Protein)
- Growing Up Sojadrink (Extra für Kinder ab 1-3+ Jahren)
Mandel:
- Barista Mandel* (extra für Kaffee)
- Mandeldrink Original
- Mandeldrink Ohne Zucker
- Mandeldrink Ungeröstet & Ohne Zucker
- Mandeldrink mit feinem Vanille Geschmack
Hafer:
- Barista Hafer* (extra für Kaffee)
- Haferdrink Original
- Haferdrink ohne Zucker
- Growing Up Haferdrink (Extra für Kinder ab 1 Jahr)
Kokosnuss:
- Barista Kokosnuss* (extra für Kaffee)
- Kokosnussdrink Original
- Kokosnussdrink ohne Zucker
Sonstiges:
- Reisdrink Original
- Haselnussdrink Original
- Cashewdrink Original
- Hafer-Mandeldrink (Mischung der Sorten)
Pflanzendrinks von Provamel:
Zur Alpro GmbH gehört außerdem die Marke Provamel. Unter Provamel werden vegane Alternativen zu Milch, Getränken, Joghurts, Quarks, Desserts und Sahne angeboten. Die Zutaten für Produkte der Marke Provamel sind laut Angaben des Unternehmens rein biologisch, zu 100 % nur aus Europa (auch das Soja!) und unterliegen strengsten Qualitätskontrollen. Sie stammen von kleinen, lokalen Bio-Bauern, zu denen das Unternehmen langfristige Beziehungen hat. Bei Zutaten, wie beispielsweise Kakao, die nicht in Europa angebaut werden können, garantieren sie eine nachhaltige Beschaffung. [2]
- Mandel ohne Zucker*
- Mandel*
- Bio Mandeldrink ohne Zucker, Hauch von Vanille
- Bio Barista Mandeldrink
- Reis-Mandel
- Cashew ohne Zucker*
- Soja ohne Zucker*
- Soja Schokolade*
- Soja Vanille*
- Hafer
- Hafer ohne Zucker*
- Hafer-Mandel*
- Bio Barista Haferdrink*
- Bio Haferdrink ohne Zucker, Hauch von Chai
- Kokos-Mandel*
- Reis-Kokos*
- Bio Barista Kokosdrink
- Reis
Oatly
Oatly ist ein schwedisches Unternehmen, das vegane Ersatzprodukte aus Hafer herstellt. Nach Angaben des Unternehmens hat die vegane Milch von Oatly einen 75 % kleineren ökologischen Fußabdruck als andere schwedische Milch. Neben veganer Milch aus Hafer haben sie außerdem Brotaufstriche und vegane Sahne-Alternativen zum Kochen im Sortiment. Woher genau der Hersteller seinen Hafer bezieht, konnten wir leider nicht nachvollziehen. [3]
Pflanzendrinks von Oatly:
- Haferdrink Barista Edition* (extra für Kaffee)
- Haferdrink Calcium (Zusätzliches Kalzium)
- Haferdrink BIO*
- Haferdrink Kakao
- Haferdrink Vanille*
- Haferdrink Orange Mango (Hafermilch mit Mango- und Orangensaft)
- Haferdrink Classic
- Haferdrink Deluxe (extra cremig)
Made with Luve
Die Marke Made with Luve gehört zum deutschen Biotechnologieunternehmen Prolupin GmbH. Das Wort “Luve” erinnert zunächst an “Love” (engl.: Liebe), ist aber abgeleitet von LUpine + VEgan. Denn der Großteil der Produkte dieser Marke wird aus blauen Süßlupinen hergestellt, die in Deutschland heimisch sind. Das Unternehmen bezieht die Süßlupinen ausschließlich aus Mecklenburg-Vorpommern. Nur Zusätze wie z.B. Kakao, der in Deutschland nicht angebaut wird, stammen aus anderen Ländern.
Die Süßlupine ist eine eiweißreiche Feldfrucht und gehört, wie bereits oben erwähnt, zur Familie der Hülsenfrüchte. Sie musste von der Lupine zur Süßlupine gezüchtet werden, um essbar zu sein. Die Lupine ist bereits lange in Deutschland heimisch. Ihr Anbau reichert den Ackerboden mit Stickstoff an, so wie es z.B. bei Kichererbsen* und anderen Hülsenfrüchten auch der Fall ist.
Die Süßlupinen werden geschält und zu Lupinen-Flakes* gepresst. Diese werden eingeweicht und entölt, um das Protein zu isolieren und es geschmacksneutraler zu machen. Das erzeugt Lupinenöl, was z.B. zum Backen genutzt werden kann! Am Ende bleibt als Basis für die Produkte das Lupinenprotein übrig.
Vergleich Soja und Lupine:
Inhaltsstoffe |
Sojabohne |
Süßlupine |
Eiweiß |
35-45 % |
36-48 % |
Kohlenhydrate |
14,8 % |
5 % |
Fett |
18-20 % |
4-7 % |
Mineralstoffe |
4-5 % |
4-5 % |
Die Sojabohne ist wohl die beliebteste pflanzliche Alternative und überzeugt durch den hohen Proteingehalt. Die Süßlupine steht im direkten Vergleich der Sojabohne in nichts nach!
Pflanzendrinks von Made with Luve:
Da ihre Produkte auf Lupinen basieren, ist eine breite Auswahl verschiedener Zutaten wie Haselnuss, Cashew oder Hafer nicht zu erwarten. Sie führen deshalb auch nur eine kleine Auswahl veganer Lupinenmilch als Milchalternative.
Made with Luve hat darüber hinaus aber verschiedene vegane Alternativen für Joghurt, Eis und Stieleis, Desserts und Aufstrich im Sortiment.
Die Verpackungen der Produkte bestehen laut Angaben des Unternehmens aus Recycling Karton und recycelbaren Rohstoffen wie Papier, Kunststoff und Aluminium. Sie arbeiten weiterhin daran, noch bessere Verpackungsmöglichkeiten zu finden. [4]
Nilk
Die Marke Nilk gehört zum deutschen Unternehmen mymuesli. Die veganen Milchalternativen der Marke Nilk sind nach Angaben des Unternehmens alle in Bioqualität, ohne Soja und natürlich vegan. Der Hafer kommt aus Deutschland, die Cashews aus Afrika und die Kokosnüsse aus Sri Lanka. Die Verpackungen sind aus 74 % nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, und die Deckel von den Nilk2go Produkten sind aus Zuckerrohr gemacht. Das Unternehmen bietet zur Transparenz eine Übersicht zu ihrem CO₂ Fußabdruck. [5]
Pflanzendrinks von Nilk:
- Hafer Nilk
- Kokos Nilk
- Cashew Nilk
- Nilk2go Coffee Oat (Kaffeegetränk mit Nilk Hafermilch)
- Nilk2go Chocolate Banana (Hafergetränk mit Kakao und Bananen)
- Nilk3go Coconut Mango (Kokos-Reis-Drink mit Mango- und Maracujasaft)
Kaufland Eigenmarke – take it veggie
Kaufland führt die Eigenmarke take it veggie und bietet unter anderem vegane Milchalternativen an. Die Produkte kommen vom Hersteller Mona Naturprodukte GmbH aus Österreich. Das ist der gleiche Hersteller, der auch die Marke JOYA beliefert. Diese hat ebenfalls eine große Auswahl an veganen Milchalternativen (und mehr) in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Woher der Hersteller die Zutaten bezieht, ist leider auf den ersten Blick nicht ersichtlich.
Pflanzendrinks von take it veggie:
- Bio Soja-Reis-Drink
- Bio Kokos-Reis-Drink
- Bio Dinkel Drink
- Bio Haferdrink
- Bio Haferdrink Schoko
- Bio Mandeldrink
- Bio Erbsendrink
Vegane Milch – Der Vergleich
Preise, Nährwerte und Inhalte im Vergleich
Der Geschmack ist wichtig, doch hat hier jede*r natürlich andere Vorlieben und Bedürfnisse. Weitere wichtige Kriterien sind Preis, Nährwerte und Inhaltsstoffe. Sie können durchaus ein Entscheidungskriterium dafür sein, für welche vegane Milch man sich entscheidet. Darum haben wir vier Marken im Vergleich für dich aufgestellt! Da die Auswahl so groß ist, haben wir uns für Sojamilch als beliebteste Milchalternative und für Hafermilch entschieden.
Auch bei veganer Milch gilt in der Regel: Bioqualität ist teurer und es lohnt sich! Aber natürlich müssen auch die Entwicklungs- und Produktionskosten mit einberechnet werden. Die meisten Unternehmen, die Pflanzenmilch herstellen, achten sehr auf Herkunft der Zutaten und Art des Verpackungsmaterials. Deshalb ist vegane Milch teurer als tierische Milch aus dem Supermarkt. Hinzu kommt, dass Pflanzendrinks nicht so stark subventioniert werden, und wir beim Einkauf von diesen 19 % Mehrwertsteuer zahlen, während es bei der Kuhmilch nur 7 % sind.
Sojamilch |
|||
Marke/Produkt |
Preis (pro Liter) |
Nährwerte (pro 100ml) |
Inhaltsstoffe |
Alpro – Sojadrink Original mit Calcium |
ca. 1,69 € |
Kalorien: 39 |
Sojabasis (Wasser, geschälte Sojabohnen (8 %)), Zucker, Säureregulatoren (Kaliumphosphate), Calciumcarbonat, Aroma, Meersalz, Stabilisator (Gellan), Vitamine (B2, B12, D2). |
Edeka Bio – Sojadrink Classic |
ca. 0,95 € |
Kalorien: 28 |
Wasser, 11 % Sojabohnen, Meersalz. |
JOYA – Soja Natur + Calcium |
ca. 1,80 € |
Kalorien: 38 |
Sojabasis 98 % (Wasser, Sojabohnen 7,1 %), Zucker, Calciumcarbonat, Salz, natürliche Aromen, Vitamin D, Vitamin B12. |
Provamel – Sojadrink ohne Zucker |
ca. 1,85 € |
Kalorien: 35 |
Sojabasis (Wasser, geschälte Sojabohnen* (9,8 %) |
Hafermilch |
|||
Marke/Produkt |
Preis |
Nährwerte (pro 100ml) |
Inhaltsstoffe |
Alpro – Haferdrink Original |
ca. 1,74 € |
Kalorien: 44 kcal |
Haferbasis (Wasser, Hafer (9,8 %)), Zichorienwurzelfasern, Sonnenblumenöl, Tricalciumphosphat, Meersalz, Stabilisator (Gellan), Vitamine (B2, B12, D2). |
Edeka Bio – Haferdrink Classic |
ca. 0,99 € |
Kalorien: 36 |
Wasser, 11 % Vollkornhafer, Sonnenblumenöl, Meersalz. |
Oatly – Haferdrink BIO (Natur) |
ca.1,95 € |
Kalorien: 59 |
Wasser, Hafer (10 %), Meersalz |
Provamel |
ca. 1,80 € |
Kalorien: 47 |
Haferbasis* (Wasser, Hafer* (11,9 %) |
Kochen, Backen, Aufschäumen mit veganer Milch – wofür sind Pflanzendrinks geeignet?
Pur, zum Kochen oder Backen – vegane Milch kann fast alles. Vielleicht fragst du dich, welcher Milchersatz für Müsli der beste ist, oder welcher ganz besonders gut im Kaffee schmeckt. Dazu haben wir natürlich auch die passenden Antworten für dich!
Du musst dir keine Sorgen um dein veganes Müsli (oder Porridge) machen. Tierische Milch kannst du einfach durch Pflanzenmilch ersetzen. Dabei entscheidet ganz allein dein Geschmack. Für den extra intensiven Hafergeschmack kannst du Hafermilch nehmen, für etwas Süße und Cremigkeit eignet sich Kokos- oder Cashewmilch sehr gut. Möchtest du es etwas neutraler? Dann nimm Sojamilch. Du hast die Wahl!
Beste Milchalternative für Kaffee
Ist vegane Milch für Kaffee geeignet? Ja! Es gibt sogar einige Marken, die vegane Milchalternativen extra für Kaffee anbieten. Das sind die “Barista” Versionen (sie sind im Durchschnitt etwas teurer) der veganen Milch. Ihnen werden Proteine und Fette hinzugefügt, die sie schaumiger werden lassen.
Je mehr Eiweiße und Fette eine vegane Milch hat, desto besser schäumt sie auf und sorgt für einen leckeren Kaffeegenuss. Vegane Milch aufschäumen – das geht also problemlos! Wenn du nicht extra Barista Varianten für den Kaffee kaufen möchtest, kannst du auch die normalen veganen Milchalternativen nehmen.
Welcher Milchersatz schmeckt am besten im Kaffee?
Am besten eignet sich Sojamilch für den Kaffee. Sojamilch hat als vegane Alternative bereits in Cafés und Bars ihren festen Platz gefunden, weil sie der Kuhmilch am ähnlichsten ist! Haselnuss- oder Hafermilch kannst du auch aufschäumen, diese werden aber nicht so cremig. Kokos-, Mandel-, Reis- oder Dinkelmilch ergeben leider keinen guten Schaum, aber du kannst sie natürlich trotzdem in den Kaffee geben, wenn sie dir schmecken.
Welche Pflanzenmilch flockt im Kaffee nicht aus?
Nur Mandelmilch neigt dazu, im Kaffee auszuflocken, was die Konsistenz verändert. Die anderen Pflanzendrinks unterscheiden sich ansonsten nur in Geschmack, Cremigkeit und Schaumkraft.
Wie kann man Milch im Kaffee ersetzen?
Einfach ausprobieren, welcher Geschmack dir im Kaffee am besten gefällt, und dann heißt es: Aufschäumen!
Beim Aufschäumen der veganen Milch sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu heiß wird oder sogar kocht. Ansonsten kann sie nach Belieben mit dem Handaufschäumer oder dem Stabmixer aufgeschäumt werden, genauso wie tierische Milch. Für den Milchaufschäumer kann sie aufgewärmt werden oder auch kalt geschäumt werden. Ab dann heißt es nur noch: genießen, genießen, genießen.
Welche vegane Milch für Kaffee geschmacklich die beste ist, darf jede*r für sich entscheiden. Geheimtipp: Gib zur Sojamilch noch etwas Cashewmilch dazu, damit es besonders cremig wird.
Kochen und Backen mit veganer Milch
Zum Kochen deftiger Gerichte eignet sich ebenfalls Sojamilch sehr gut, da sie geschmacklich sehr neutral ist. Sojamilch enthält, ähnlich wie tierische Milch, sehr viel Eiweiß. Aber auch Mandelmilch ist gut geeignet zum Kochen.
Vegane Pfannkuchen ohne Milch? Das ist gar nicht nötig! Einfach Pflanzendrinks nehmen! Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch können prima zum Backen verwendet werden. Die tierische Milch eines nicht-veganen Rezeptes kann 1:1 durch vegane Milch ersetzt werden. Du solltest aber darauf achten, dass es sich dabei um die ungesüßte Variante handelt, damit dein Essen am Ende nicht zu süß schmeckt! Etwas komplizierter wird es bei Reismilch, weil sie sehr flüssig ist. Da stimmt die Konsistenz vielleicht nicht immer. Du kannst sie aber, genau wie Kokosmilch, sehr gut für Desserts verwenden.
Vegane Milch selber machen
Wenn du weniger Verpackungsmüll erzeugen möchtest, dir die Inhaltsstoffe nicht gefallen oder du einfach Spaß an DIY hast, kannst du vegane Milch im Handumdrehen auch zu Hause selber machen.
Um vegane Milch selber zu machen, brauchst du nur Nüsse oder Hülsenfrüchte deiner Wahl. Du kannst z.B. Mandeln, Cashews oder Haselnüsse nehmen, oder auch Hafer- und Dinkelflocken verwenden.
- Die Nüsse werden für mindestens 4 Stunden, am besten aber über Nacht, in Wasser eingelegt. Hafer- und Dinkelflocken brauchen mindestens 10 Stunden.
- Danach werden die Nüsse oder Flocken gründlich abgespült.
- Im Verhältnis von 1:4 gibst du sie mit der vierfachen Menge Wasser (100 Gramm Cashews = 400 ml Wasser) in einen Mixer und lässt ihn circa 2 Minuten laufen.
- Schalte den Mixer aus und warte circa 2 Minuten, bis es sich ein wenig gesetzt hat.
- Lasse es dann weitere 2 Minuten auf mittlerer Stufe mixen, bis alle Stücke zerkleinert sind.
- In ein feines Küchensieb legst du jetzt ein sauberes Küchentuch oder Käseleinen. Solltest du ein Nusssieb* haben, kannst du auch dieses stattdessen benutzen.
- Das Sieb hältst du über eine Schüssel und gießt den Inhalt aus dem Mixer langsam in das Sieb.
- Ist die Flüssigkeit durch das Sieb in die Schüssel gelaufen, kannst du anschließend das Tuch oder den Käseleinen nochmal kräftig ausdrücken, so hast du mehr Milch.
Übrig bleibt der Trester, das sind Pressrückstände. Die kannst du im Müsli bzw. Porridge verwenden oder auch damit backen. Die Milch hält im Kühlschrank circa 2 Tage und muss vor Gebrauch nochmal gut geschüttelt werden.
Für deine selbstgemachte Pflanzenmilch kannst du fair gehandelte Cashews* aus veganem Anbau in Rohkost-Qualität nutzen. Da weißt du ganz genau, was drin steckt und wo sie herkommen.
Quellen:
[1] https://www.alpro.com/de/gut-fur-den-planeten/
[2] https://www.provamel.com/de/unsere-geschichte
[3] https://www.oatly.com/de-de
[4] https://madewithluve.de/ueber-uns/
[5] https://www.mymuesli.com/ueber-uns
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Ein kurzer Hinweis zur Schreibweise “Vegane Milch” oder “Milch-Alternativen”. Dazu schreibt der Tagesspiegel folgendes:
Vegane Produkte dürfen in der EU nicht unter Namen wie „Pflanzenkäse“ oder „Tofubutter“ verkauft werden. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Mittwoch entschieden. Die höchsten EU-Richter verwiesen auf Regelungen im europäischen Recht, wonach die Bezeichnung „Milch“ ausschließlich Produkten vorbehalten ist, die aus der „normalen Eutersekretion“ von Tieren gewonnen werden. Das Gleiche gilt für weiterverarbeitete Produkte wie „Rahm“, „Sahne“, „Butter“, „Käse“ oder „Joghurt“.
Wir verkaufen keine vegane Milch und auch keine Milch-Alternativen. Wir informieren nur darüber. Daher erlauben wir uns, das Produkt so zu nennen, wie die meisten es nennen: vegane Milch.